Aussagen von Prof. Dr. Dirk Mürbe, Charité, Institut für Audiologie und Phoneatrie:
„Singen im Klassenraum ist gut möglich bei Beachtung weniger Regeln.“
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Risikofaktoren:
- Lautes Sprechen in geschlossenen Räumen (verursacht mehr Aerosole als Singen).
- Erwachsene produzieren beim Singen bis zu 12x mehr Aerosole als Kinder.
- Hohes Risiko: Singen in großer Personenanzahl über mehrere Stunden in kleinen Räumen.
Risikominimierende Faktoren:
- Kurze Singezeiten (z.B. 3 Lieder oder 10 Minuten im Unterricht) mit etwas Abstand sind unbedenklich.
- Hohes Maß an Sicherheit durch die Kombination aus Testung (Schüler) und Impfung (Lehrer).
- Große Räume mit Abstand (1,20 - 1,50 m)
Auswirkungen des Singeverbots:
- Das durch Singeverbot entstandene Bildungsdefizit auf sozialer, sprachlicher und emotionaler Ebene kann zu einem Rechtsrisiko führen.
Aussagen von Prof. Dr. Christian Kähler, Institut für Strömungsmechanik, München:
„Maschinelle Raumluftreinigung ist wirkungsvoller als alleinige Lüftung.“
>> Siehe auch den Videoauschnitte der Podiumsdiskussion
Qualität von Fensterlüftung
- Gutes Lüftungsergebnis entsteht bei Querlüftung mit Wind, gleichzeitig steigt aber das Risiko von Erkältung.
- Ohne Wind gibt es Lüftungserfolg nur bei großem Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen.
- Lüftung im Klassenraum ist oft schwierig, weil es die Arbeitsprozesse unterbricht, weil Fensterflächen nicht groß genug sind oder keine Querlüftung möglich ist.
- Lüftung als alleiniges Konzept reicht nicht aus.
Risikominimierung einer indirekten Infektion
- Raumluftanlagen in modernen Gebäuden sorgen für sehr guten Luftaustausch und senken das Risiko einer indirekten Infektion auf nahe Null.
- Direktes Infektionsrisiko (z.B. direkte Nähe zu einer infizierten Person) lässt sich mit Raumluftanlagen nicht verhindern. Da helfen nur Masken.
- Raumluftreiniger reduzieren das indirekte Infektionsrisiko, sind wirkungsvoll und kosten ca. 3.500,- Euro, Stromkosten 0,20 EUR p/Tag, nach 3 Jahren Filtertausch
- Gesamtkosten niedriger als der Energieverlust durch ständiges Lüften.
- Raumluftreiniger sind nachhaltig, weil sie auch andere Infektionen verhindern, Pollen und Feinstaub senken und die Raumluftqualität verbessern.
Risikominimierung einer direkten Infektion
- Masken: Komfortabel zum Singen sind Gesichtsschutz-Visiere, sie verhindern Aerosolausbreitung genauso wie Masken
- Profisänger nutzen Zwerchfellatmung, die kaum Aerosolausstoß bewirkt, Laiengesang mit tiefer Lungenatmung ist gefährlicher: Schutz durch Masken und Abstand
Wie gefährlich ist Singen wirklich?
- Messung des Aerosolausstoßes beim Singen beruht auf einer Forschungsarbeit von 1967, die nicht mehr den heutigen Maßstäben entspricht.
- Bis heute beruhen die Messergebnisse auf Hochrechnungen und Modellierungen, die sehr unsicher sind.
- Nur jedes tausendste Aerosol enthält Viren.
- Wichtiger Parameter ist die Dauer des Singens.
- Kähler hat viele professionelle Ensembles beraten und deren Schutzkonzept entwickelt. Dort hat es bisher keine Erkrankungen gegeben.
Quelle: Podiumsdiskussion „Singen in der Schule“ am 2.9.2021